Jedes Investment hat 3 Renditen – und die geeigneten KPIs dazu
Jedes Investment bringt eine finanzielle, eine ökologische und eine soziale Rendite. Bei klimja machen wir diese Wirkungen bei jedem einzelnen Projekt transparent. Zusätzlich ist der aktuelle Stand immer auf unserer Homepage ersichtlich:
Dazu vereinbaren wir mit den Projekt-Partnern bereits im Vorfeld, welche KPIs (Kennzahlen) diese Wirkung am besten widerspiegeln.
Im Bereich der ökologischen Rendite sind zwei häufige Indikatoren bei unseren Projekten die erzeugte grüne Energie (in Megawattstunden) und das eingesparte CO2 (in CO2 Äquivalenten). Daneben gibt es noch sehr individuelle Kennzahlen, wie z.B. die Tonnen an vermiedenen Nahrungsmittelverlusten (Projekt Saving Grains) oder die installierte Leistung in kWp (Projekt Zwei Rammaschinen für PV Installation).
Die CO2-Berechnung folgt dabei den lokalen Gegebenheiten und orientiert sich typischerweise entweder am Strommix im jeweiligen Land oder an messbaren Größen wie eingesparten Litern Diesel, wenn Dieselgeneratoren ersetzt werden. Deshalb unterscheidet sich das Verhältnis zwischen CO2-Einsparung und produzierten MWh bei den Projekten zum Teil erheblich. Man kann also nicht pauschal sagen, wieviel CO2-Einsparung je investiertem Euro möglich ist. Die Annahmen werden je Projekt bereits im Vorfeld zur Verfügung gestellt, sodass sich Anleger*innen vor dem Investment ein Bild davon machen können.
Die soziale Rendite gliedern wir je nach Ausprägung der positiven Wirkung. Hier wird für jedes Projekt eigens definiert, wie wir die 3 Abstufungen anwenden.
Im Fall der MPower Projekte umfasst
„People Touched“ z.B., die Menschen in den Communities, wo MPower Produkte in Verwendung sind.
„Lives impacted“ ist die Anzahl der direkten Kund*innen von MPower.
„Lives changed“ sind etwa Personen, die durch das Projekt erstmals Finanzdienstleistungen nutzen konnten. Das ist gerade im globalen Süden keine Selbstverständlichkeit. In Ägypten lag z.B. im Jahr 2021 der Anteil der Bevölkerung über 15 Jahren, der kein Bankkonto hat, bei 72,6%. Sie können somit keine Überweisungen erhalten und vorhandene Mittel nicht sicher aufbewahren. Dies betrifft besonders häufig Frauen.
Darüber hinaus wird in den detaillierten Reports an die Anleger*innen auch berichtet, welche weiteren positiven Auswirkungen es gibt, inwiefern z.B. Frauen gezielt gefördert werden, oder wieviele Jobs durch ein Projekt geschaffen wurden. Hier wird teilweise noch unterschieden, welche Jobs nur temporär entstanden – und welche selbst über das Bestehen des Unternehmens hinaus geschaffen wurden. Dies ist z.B. bei unserem aktuellen Projekt mit EWIA, Mobilfunkmasten und solare Infrastruktur für Ghana , geplant.
Eine halbjährlich aktualisierte Übersicht über all diese Aspekte findet sich frei zugänglich auf unserer Website: https://www.klimja.org/informieren/uebersicht-renditen/
Dass Impact-Messung und -Monitoring nicht gerade trivial ist, ist weithin bekannt. Auch wir bei klimja sind ständig dabei, unsere diesbezüglichen Prozesse und Informationen zu hinterfragen und weiter zu optimieren. So kann es zu Schwankungen und auch sprunghaften Entwicklungen in den Impact-Zahlen kommen. Gründe dafür sind z.B. wenn ein Unternehmen eine geänderte Wirkungsmessung auf Basis neuester Erkenntnisse einführt, oder wenn wir Zahlen eingehend plausibilisieren und diese daher (vorübergehend) aus dem Monitoring herausnehmen, bis wir Klarheit gewonnen haben.
So geschehen z.B. beim Projekt Klimaschützende LED- und Solarprojekte in Ghana, das bei weitem überdurchschnittliche Werte beim Abgleich der investierten Euros mit den bereits produzierten Megawattstunden aufwies. Die nähere Betrachtung in der Rücksprache mit dem Projektinhaber hat gezeigt, dass das eingesetzte Kapital unserer Crowd in der Projektlaufzeit bereits „revolivert“, also nach Fertigstellung der ersten Projekte wiederholt bei neuen Projekten zum Einsatz kommen konnte. So hat ein investierter Euro dann gleich eine mehrfache positive Wirkung.
Ganz im Gegensatz dazu stehen Entwicklungsprojekte, wo über einen langen Zeitraum vorfinanziert wird, damit überhaupt einmal ein Projekt entstehen kann. Hierbei kommt es erfahrungsgemäß auch immer wieder zu unerwarteten Verzögerungen, z.B. im Bereich der Bewilligungen, Landrechte etc. In diesen Fällen wird der positive ökologische Impact erst einige Jahre später sichtbar, wenn das Projekt dann tatsächlich realisiert und in Betrieb ist.
Insofern sind die Kennzahlen unserer Projekte untereinander schwer vergleichbar, auch das ein Grund, warum wir die KPIs auf Einzelprojektebene offenlegen.
Hier finden Sie den Überblick: https://www.klimja.org/informieren/uebersicht-renditen/
1) https://de.statista.com/infografik/18482/top-10-laender-nach-anteil-der-erwachsenen-die-kein-bankkonto-haben/
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